Auch im derzeitigen Riad ‚Dar Meziana‘ wurde uns ein reichhaltiges Frühstück aufgetischt.
Der Guide durchquerte mit uns die ganze Altstadt, bis wir am gegenüberliegenden Ende vor einem Hotel die andere Gruppe trafen. Dabei konnten wir wieder einige schöne Gassen in ihren leuchtenden Farben genießen.
Sieben Mitglieder der Gruppe, alle aus Kanada, waren
schon abmarschbereit. Nur einer fehlte und das war ein junger Mann aus Wien.
Als er dann endlich auftauchte, konnten wir unsere Wanderung beginnen. Die
Gruppe entschuldigte sich bei uns, dass wir nun nicht allein mit dem Guide
gehen konnten und entpuppten sich als sehr nette und redefreudige Menschen.
Zuerst wanderten wir entlang der Altstadt und kamen zu einem kleinen Gebäude. Das Haus wurde 1540-1560 erbaut und diente lange Jahre aus Bäckerei für die Einwohne Chefchaouns. Die Frauen des Ortes brachten ihre Teiglinge hierher und der Bäcker machte daraus köstliche Brote.
Auf einem alten Ziegenpfad ging es nun steil aufwärts auf den nächsten Hügel. Die Sonne brannte erbarmungslos herunter und es gab weit und breit keinen Schatten. Wir gingen unser gewohntes Tempo und der Rest der Gruppe wartete immer brav auf uns und erkundigte sich immer wieder nach unserem Befinden.
Es wurde immer ländlicher und war kamen vorbei an kleinen Schaf- und Ziegenherden, die noch von einem Ziegenhirten bzw. von den Hausfrauen gehütet werden. Auf dieser nicht sehr ergiebigen Erde wird auch Gemüse und sogar Gerste angebaut. Ein sehr mühsames Unterfangen.
Als wir endlich Mechkralla erreichten, waren wir immer noch nicht am Ziel. Eine gute halbe Stunde schleppten wir uns bergauf und bergab, bis wir beim endlich bei der Gastfamilie ankamen.
Im Wohnhaus der Gastfamilie stand ein Raum zur
Gästebewirtung bereit und auch im Garten gab es einige Tische. Sofort nach
unserer Ankunft bekamen wir Wasser und einen überaus köstlichen Tee serviert.
Wenig später kam die Suppe. Eine hervorragende
Erbsensuppe. Als Hauptspeise gab es die traditionelle Tajine. Die Gruppe bekam
je vier Personen einen riesigen Hühner-Tajinentopf. Da wir etwas abseits saßen,
bekamen wir für uns allein ebenfalls diesen großen Topf, den wir natürlich
nicht aufessen konnten.
Schon etwas hungrig begannen wir zu essen. Und es schmeckte uns. Und wie. Das Fleisch sowie die Beilagen, bestehend aus Kartoffel, Zwiebel und Karotten waren butterweich und schmeckten fantastisch. Wir haben jetzt schon einige sehr gute Tajinentöpfe gegessen, aber dieser hier war der Beste. Als Nachspeise gab es dann noch Orangen. Frisch vom Baum. Und so schmeckten sie auch.
Nach einer ausgiebigen Rast wurden wir mit einem schon in
die Jahre gekommenen Jeep in rasanter Fahrt wieder zurück zu dem unserem Riad
nächstgelegenen Altstadttor gebracht. Die letzten steilen Meter zu unserem
Quartier waren mühsam, aber wir haben es dann doch bis ins Zimmer, in die
Dusche und dass ins Bett geschafft. Diese vierstündige Wanderung mit 550 Metern
hinauf und 250 Metern wieder hinunter hat sich trotz der Anstrengung auf alle
Fälle ausgezahlt.
Unsere heutige Wandertour von Chefchaoun nach Mechkralla: