2023-04-16 - Wanderung ins Berberdorf Mechkralla

 Auch im derzeitigen Riad ‚Dar Meziana‘ wurde uns ein reichhaltiges Frühstück aufgetischt.


Ein kräftiges Frühstück brauchten wir auch, denn wir hatten heute eine anstrengende Halbtagswanderung vor uns. Punkt 09:00 stand unser Privatguide an der Rezeption unseres Riad. Da wir nicht mehr die schnellsten und fittesten Wanderer sind, wollten wir einer Gruppe nicht hinderlich sein. Unser Guide Mohammed begrüßte uns in gebrochenem Englisch und teilte uns mit, daß seiner Agentur ein Guide ausgefallen ist und wir mit einer achtköpfigen Gruppe gemeinsam marschieren müssen. Unsere Begeisterung hielt sich in Grenzen, aber so ist es nun eben mal und wir nahmen uns vor bei unserem langsamen Tempo zu bleiben.

Der Guide durchquerte mit uns die ganze Altstadt, bis wir am gegenüberliegenden Ende vor einem Hotel die andere Gruppe trafen. Dabei konnten wir wieder einige schöne Gassen in ihren leuchtenden Farben genießen.



Sieben Mitglieder der Gruppe, alle aus Kanada, waren schon abmarschbereit. Nur einer fehlte und das war ein junger Mann aus Wien. Als er dann endlich auftauchte, konnten wir unsere Wanderung beginnen. Die Gruppe entschuldigte sich bei uns, dass wir nun nicht allein mit dem Guide gehen konnten und entpuppten sich als sehr nette und redefreudige Menschen.

Zuerst wanderten wir entlang der Altstadt und kamen zu einem kleinen Gebäude. Das Haus wurde 1540-1560 erbaut und diente lange Jahre aus Bäckerei für die Einwohne Chefchaouns. Die Frauen des Ortes brachten ihre Teiglinge hierher und der Bäcker machte daraus köstliche Brote.




Als nächstes stoppten wir an dem Platz beim Fluss, an dem wir gestern schon waren und das Restaurant im Wasser gesehen und die Wäsche waschenden Frauen nicht gesehen haben. Heute hatten wir Glück, denn zwei Frau kümmerten sich gerade um ihre Wäsche. Aber das Restaurant war noch nicht geöffnet und die leeren Stühle warteten schon auf die ersten Gäste.



Nun ging es richtig los. Wir verließen die Stadt und erklommen einen Hügel mit einer Moschee auf dessen Spitze. Von dort hatten wir einen guten Blick auf die Stadt.


Auf einem alten Ziegenpfad ging es nun steil aufwärts auf den nächsten Hügel. Die Sonne brannte erbarmungslos herunter und es gab weit und breit keinen Schatten. Wir gingen unser gewohntes Tempo und der Rest der Gruppe wartete immer brav auf uns und erkundigte sich immer wieder nach unserem Befinden.



Es wurde immer ländlicher und war kamen vorbei an kleinen Schaf- und Ziegenherden, die noch von einem Ziegenhirten bzw. von den Hausfrauen gehütet werden. Auf dieser nicht sehr ergiebigen Erde wird auch Gemüse und sogar Gerste angebaut. Ein sehr mühsames Unterfangen.





Als wir endlich Mechkralla erreichten, waren wir immer noch nicht am Ziel. Eine gute halbe Stunde schleppten wir uns bergauf und bergab, bis wir beim endlich bei der Gastfamilie ankamen.



Im Wohnhaus der Gastfamilie stand ein Raum zur Gästebewirtung bereit und auch im Garten gab es einige Tische. Sofort nach unserer Ankunft bekamen wir Wasser und einen überaus köstlichen Tee serviert.

Wenig später kam die Suppe. Eine hervorragende Erbsensuppe. Als Hauptspeise gab es die traditionelle Tajine. Die Gruppe bekam je vier Personen einen riesigen Hühner-Tajinentopf. Da wir etwas abseits saßen, bekamen wir für uns allein ebenfalls diesen großen Topf, den wir natürlich nicht aufessen konnten.

Schon etwas hungrig begannen wir zu essen. Und es schmeckte uns. Und wie. Das Fleisch sowie die Beilagen, bestehend aus Kartoffel, Zwiebel und Karotten waren butterweich und schmeckten fantastisch. Wir haben jetzt schon einige sehr gute Tajinentöpfe gegessen, aber dieser hier war der Beste. Als Nachspeise gab es dann noch Orangen. Frisch vom Baum. Und so schmeckten sie auch.




Nach einer ausgiebigen Rast wurden wir mit einem schon in die Jahre gekommenen Jeep in rasanter Fahrt wieder zurück zu dem unserem Riad nächstgelegenen Altstadttor gebracht. Die letzten steilen Meter zu unserem Quartier waren mühsam, aber wir haben es dann doch bis ins Zimmer, in die Dusche und dass ins Bett geschafft. Diese vierstündige Wanderung mit 550 Metern hinauf und 250 Metern wieder hinunter hat sich trotz der Anstrengung auf alle Fälle ausgezahlt.


Unsere heutige Wandertour von Chefchaoun nach Mechkralla: