2023-04-11 - Zugfahrt von Marrakesch nach Rabat

Das Frühstück in unserem Hotel ‚Le Caspien‘ bekamen wir an den Tisch serviert. Wir konnten bei weitem nicht alles verspeisen, aber dafür nahmen wir uns wenig davon als Wegzehrung mit auf die weitere Reise.


Schon gestern am Abend hatten wir bei der Hotelrezeption ein Taxi für 8:45 für die Fahrt zum Bahnhof bestellt. Wir waren schon um 8:30 an der Rezeption, checkten aus und fragten, ob die Taxireservierung ok ist. Der Rezeptionist meinte nach einem kurzen Telefonat, dass unser Taxi schon draußen vor dem Hotel wartet. Wir schleppten das Gepäck nach draußen und auf der vis-a-vis Seite winkte uns schon ein Taxifahrer zu. Schnell war unser Hab und Gut im Taxi verstaut und wir wollten gerade wegfahren, da kam der Rezeptionist wild gestikulierend aus dem Hotel gestürzt und meinte, dass wir ihm falschen Taxi sitzen würden. Er hatte uns nämlich nicht ein öffentliches Taxi, sondern den hoteleigenen Transportdienst organisiert. Also wechselten wir das Fahrzeug und ließen uns zum Bahnhof chauffieren. 

Der nahegelegene Bahnhof ist in einem sehr schönen Gebäude untergebracht. Uns verwirrte nur die große Anzeigentafel. Darauf stand, dass zur gleichen Zeit auf einem Gleis drei Züge gleichzeitig in verschiedene Richtungen abfahren. Nach einige Zeit waren die Anzeigen aber wieder in Ordnung. Wir begaben uns zu Gleis eins, suchten die Waggonnummer 11 und fanden im zweiten Abteil unsere Sitze 23 und 24. Ein sehr schönes und bequemes Abteil, dass wir uns mit einer australisch-amerikanisch-belgischen Familie teilten.




Pünktlich ging die Fahrt von Marrakesch los und nach ca. 2:45 Std./ 330 Km erreichten wir Rabatt. Wir benutzten einen Schnellzug, der nur an fünf Stationen zwischen den Städten hält und mit einer Spitzengeschwindigkeit von 166 KmH durchs Land braust. Zu sehen gab es nicht viel, karge Steppen und teilweise bewässerte Felder. Dazwischen Baumplantagen und sogar Weizenfelder. An fast jedem Stadtrand gab es noch verwahrloste, abgewohnte und desolate Plattenbauten zu sehen.



In Rabat angekommen, nahmen wir uns wieder ein Taxi, dass uns für 4 Euro in unser Hotel brachte. Oder zumindest in die Nähe. Denn unsere Unterkunft ‚Dar Yanis‘ ist ein Riad in der Altstadt, in der keine Autos zugelassen sind. Die letzten 300 Meter mussten wir zu Fuß gehen, aber es hat sich ausgezahlt. In einem rosagetünchten Haus in einer kleinen Seitengasse mit lauter weißgestrichenen Häusern liegt unser Riad. Um einen kleinen Innenhof sind die Zimmer angelegt und versprühen jede Menge orientalischen Charm.






Lange kamen wir nicht in den Genuss unseres Zimmers, denn wir brachen gleich auf, um Rabat zu erkunden. Rings um unser Hotel sahen wir schon schöne Häuser, jede Menge Geschäfte und reges Treiben, wenn auch nicht so hektisch wie in Marrakesch.



Wir machten auch einen Abstecher in den ‚Friedhof der Märtyrer‘ mit seinen unzähligen Gräbern, der sich einen ganzen Hügel mit Blick auf das Meer hinzieht.



Wesentlich lebendiger ging es ein Stück weiter am Stadtstrand von Rabat zu. Wir gingen auf einem künstlich aufgeschütteten Damm ein Stück in den Atlantik hinein und genossen, wie sich die Wellen an den riesigen Steinen des Dammes brachen.



Geschützt von diesem Damm gab es reges Strandleben. Es wurde gespielt, gesurft, gebadet, gesprungen, geschwommen, gechilled. Eben alles, was man ein einem Strand so macht. Und das bei atlantischen 16 Grad.




Zurück zu unserem Hotel wählten wir die verschlungenen Wege durch die Medina. Dabei trafen wir einen Mann, der uns ausführlich etwas über die Altstadt erzählte. Er schlenderte mit uns durch einige Gassen und spielte für uns den Fremdenführer.





Zu guter Letzt besuchten wir noch eine Markthalle, wo uns besonders die Fischabteilung interessierte und wir dort einige schöne Exemplare sehen konnten. Schön, aber leider schon tot.




Mittlerweile war es schon 17:30 geworden und wir hatten Hunger. Leider sperren fast alle Restaurants erst wegen des Ramadans um 19:00 auf. So lange wollten wir doch nicht warten und setzten uns in ein kleines Straßenrestaurant, dass eher einem Schnellimbiss glich. Wir bestellten Hühnerkebab (Edith) und Puten-Tajine (Franz). Beide Gerichte waren zwar billig, aber schmeckten dafür ausgezeichnet. Der Kebab war gut gewürzt und die Tajine (in einem aus Lehm gebrannten Schmorgefäß gekochtes Gericht) war butterweich.



Unsere heutigen Tagesrouten:

Marrakesch: vom Hotel zum Bahnhof

Zugfahrt von Marrakesch nach Rabat

Besuch Rabat Altstadt und Stadtstrand